Hypnosetherapie nach Milton H. Erickson
Als Sigmund Freud eine von ihm hypnotisierte, gelähmte Frau dazu brachte, aus ihrem Rollstuhl aufzustehen und zu laufen, hielt man dies in bestimmten Kreisen für eine betrügerische Show. Später glaubte man, dass dieser "animalische Magnetismus" Menschen gegen ihren Willen zu Marionetten macht. Untermauert werden diese Vorstellungen durch Erfahrungen und Berichte über Bühnenhypnotiseure. Auch hält sich heute die Annahme, in der hypnotischen Trance mittels Suggestion schnell therapeutische Veränderungen bewirken zu können, die aber nur von kurzer Dauer seien. Das war auch der Grund, weshalb sich Sigmund Freud von dieser Methode enttäuscht zeigte, da er keine andauernden Erfolge mit der Hypnosebehandlung erzielen konnte.
Insbesondere die innovativen Hypnosetechniken Milton H. Ericksons widerlegen diese Annahmen und haben das Bild der Hypnosetherapie in den letzten Jahrzehnten gewandelt. Die therapeutische Effektivität der Hypnosetherapie gilt durch ca. 200 klinische Studien für eine Vielfalt von Störungsbildern als abgesichert. Es ist erfreulich, dass Sigmund Freud offensichtlich kein guter Hypnotiseur war. Schließlich verdanken wir ihm den Zugang zum Unterbewussten im Wachzustand.
Was unterscheidet diesen vom hypnotisierten Patienten? Unter Hypnose versteht man einen veränderten Bewusstseinszustand (Trance), gekennzeichnet durch:
- Einengung der Aufmerksamkeit
- Veränderung der Körperwahrnehmung
- intensivere Vorstellungsaktivität
- Zunahme von Suggestibilität
- Erleichterung dissoziativen Erlebens
- Nähe zu Gefühlen
Neurobiologisch handelt es sich um eine Veränderung der Hirnaktivität mit verstärkter Durchblutung bestimmter Areale rechts und vorn bei gleichzeitiger Unterdrückung linker Hirnregionen.
Das bedeutet, es werden emotional-kreative Bereiche aktiviert und die rational-sprachliche Hirnhälfte beruhigt.
Hypnose kann als eigenständige Methode Anwendung finden, um beispielsweise einen tiefen Zustand der Entspannung hervorzurufen.( Stressabbau, Blockadenlösung)
Durch Hypnose kann auch ein bestimmtes Verhalten in eine positive Richtung gelenkt werden. (Unterstützung bei Gewichtsreduktion oder Raucherentwöhnung).
Therapeutische Effekte sind häufig ebenfalls bei innerer Unruhe, Schlafstörungen, Schmerzen, Hauterkrankungen, Tinnitus u.a. nachweisbar.
Desweiteren ist die Hypnose sehr gut in andere Therapiekonzepte integrierbar und kann die Effektstärke z.B. einer kognitiven Verhaltenstherapie deutlich erhöhen.
Hypnose kann symptomorientiert und problemorientiert eingesetzt werden. Symptome können durch die Beeinflussung der Wahrnehmung entschärft werden. Gleichzeitig stellt die Hypnosetherapie eine Reihe von Techniken zur Verfügung, die eine regressive Bearbeitung von psychischen Erkrankungen zugrunde liegenden Konflikten ermöglichen.
Bei Interesse gebe ich Ihnen gern einen Einblick, was Hypnose tatsächlich ist und wie Hypnose in der therapeutischen Praxis Anwendung findet.
Nach einem ausführlichen Aufklärungsgespräch können Sie erste Erfahrungen mit Hypnose sammeln, indem z.B. eine Stressabbauhypnosesitzung/Blockadenlösung durchgeführt wird.